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Die Corale stellt sich der Herausforderung, das Jodeln zu erlernen

Über den eigentlichen Sinn und die Bedeutung unserer Beschäftigungen und Handlungen, die sich ständig wiederholen, denken wir kaum noch nach. Sie werden zur Routine, und wir wählen den Weg des geringsten Widerstands. Etwas daran zu ändern oder gar etwas Neues auszuprobieren, kommt uns nicht in den Sinn. Anregungen oder Vorschläge von aussen weisen wir vehement zurück. – Schade,

denn gerade das brächte uns neue Energie und Vitalität.

Dass sich das bewahrheitet, haben wir kürzlich  an einem Jodel-Workshop in Appenzell erfahren. Dessen Leiter und Lehrer, Markus Näf, hat uns kompetent und humorvoll  in die Kunst des Jodelns eingeführt. Sicher werden wir unser Repertoire nicht gleich umstellen, aber wir hatten die vergnügliche Gelegenheit, die Schönheit des typischen folkloristischen Gesangs dieser Region  und auch die nicht wenigen Schwierigkeiten in der Ausübung kennen zu lernen. Er hört sich zwar einfach an, aber seine korrekte Wiedergabe ist alles andere als einfach. Einmal auf dieses Genre eingestimmt, erfolgt eine Reihe lang ausgehaltener sanfter Töne unter einer Melodie in Falsett, welche den eigenen Körper zum Vibrieren bringt.

Unser Platzkonzert im Anschluss erfreute die anwesenden Touristen. Die Einheimischen konnten sich ein wohlwollendes Lächeln nicht verkneifen. Wahrscheinlich konnten wir unseren italienischen  Akzent doch nicht ganz verleugnen. Eine Erfahrung, die sich zu machen lohnt.

 

Claudio Ambrosi, Dirigent